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Prag bewahrte Nazis vor Henker

PRAG dpa ■ Das kommunistische Regime der Tschechoslowakei hat in den 50er-Jahren in aller Stille vier hohe deutsche Nazis vor der Hinrichtung bewahrt und später nach Deutschland abgeschoben. Entsprechende Dokumente habe jetzt das Amt zur Untersuchung kommunistischer Verbrechen entdeckt, berichtete gestern das Prager Blatt Mlada fronta Dnes. Die NS-Verbrecher waren 1951 in Prag zum Tode verurteilt worden. Aus außenpolitischem Kalkül habe ein hohes Parteigremium die vier 1953 geheim begnadigt, so die Zeitung. Unter den in den 60ern Abgeschobenen sei auch der frühere Leiter des Sicherheitsdienstes in Kladno (Mittelböhmen), Max Rostock, gewesen, der am Massaker in Lidice 1942 beteiligt war. Die anderen seien hohe SS- und Gestapo-Mitglieder gewesen.

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