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Tiefstes Loch

■ Hamburger Bau bleibt heftig in der Krise. 7000 Jobs sind weg

Das Hamburger Baugewerbe sieht keinen Ausweg aus der Krise der Bauwirtschaft. „Die Politiker sind nicht bereit, die Probleme Tarifuntreue und Schwarzarbeit zu bekämpfen“, sagte der Vorsitzende des Norddeutschen Baugewerbeverbandes, Werner- Wolfgang Spitze. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sank die Zahl der Beschäftigten am Bau auf rund 12.750. Das seien etwa zwölf Prozent weniger Mitarbeiter als ein Jahr zuvor. In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt knapp 7000 Arbeitsplätze abgebaut, mehr als ein Drittel aller Bau-Jobs.

„Angesichts leerer öffentlicher Kassen wird oft auch bei öffentlichen Aufträgen das günstigste Angebot gewählt und nicht auf Tariftreue bestanden. Das sind Egoismen, an denen zum Schluss alle leiden werden“, sagte der Vorsitzende. Er sehe in Hamburg keine Perspektive für das Baugewerbe, wenn der Anteil der Schwarzarbeit am Gesamtauftragsvolumen weiterhin etwa 20 bis 30 Prozent betrage.

Überraschend kam für die Branche eine kräftige Zunahme an neuen Aufträgen im Frühjahr. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen rund 65 Prozent mehr Aufträge ein. Diese seien allerdings auf Großprojekte wie die Erweiterung des Airbus-Werkes oder den Bau der Hafencity zurückzuführen, davon profitiere der Mittelstand nicht. „Deswegen sehen wir darin kein Anzeichen für eine Stabilisierung der Branche“, sagte der Geschäftsführer der Innung, Michael Seitz.

Der Baugewerbeverband forderte deshalb erneut eine schärfere Kontrolle der Tariftreue und Bekämpfung der Schwarzarbeit. Außerdem müssten öffentliche Bauinvestitionen verstärkt werden, um eine intakte Infrastruktur zu schaffen. dpa

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