piwik no script img

Ewig wiederholter Unfug

betr.: „Zweifel an der Lehrmeinung“, taz vom 7. 6. 01

Wäre es nicht so traurig, könnte man diesen ewig wiederholten Unfug einfach kopfschüttelnd übergehen. Aber als Virologe mit starkem Interesse an Afrika empfinde ich es als Verhöhnung der Millionen HIV-Infizierten (nicht nur) in Afrika, dass selbst ernannte „Experten“ sich über den Zusammenhang von HIV-Infektion und Aidserkrankung auslassen und so die dringend notwendigen Maßnahmen, um – viel zu spät – endlich zu helfen, weiter verschleppen oder ganz verhindern. Ganz kurz ein paar Fakten:

Jeder Medizinstudent lernt früh den Unterschied zwischen „Infektion“ und „Erkrankung“. Hier bietet die angeführte Website nur alten Tobak. Leider ist allerdings HIV eine der wenigen Infektionen, die bei so gut wie allen Infizierten früher oder später (unter Umständen nach Jahrzehnten – natürlich kann der Infizierte zwischenzeitig überfahren werden oder sonstwas) zu schwerer Krankheit führt. Der Quatsch mit den „falsch positiven“ Antikörpertests ist ebenfalls schon Mitte der 80er abgehandelt worden. Kein (!) Test ist perfekt, immer gibt es falsch positive und falsch negative Ergebnisse. Die HIV-Antikörper-Suchtests sind auf maximale Empfindlichkeit ausgelegt (um keine Infektion zu übersehen, zum Beispiel bei Blutspenden). Dies bedeutet zugleich, dass sie eine gewisse Rate an „falsch positiven“ Ergebnissen liefern. Diese bezeichnen Fachleute aber als „falsch reaktiv“, denn „positiv“ im Sinne von „infiziert“ darf (!!) man erst dann diagnostizieren, wenn die Antikörperreaktivität erstens mit mehreren weiteren Tests, und zweitens anhand einer zweiten Blutprobe bestätigt wurde. So lange sollte man dem „Patienten“ gegenüber das Wort „infiziert“ oder „positiv“ gar nicht erwähnen! Bei Blutspendern (extrem niedriges HIV-Risiko) beispielweise ist die ganz überwiegende Mehrzahl der initial „reaktiven“ Proben nicht positiv und wird auch nie so bezeichnet!

[...] Wer sich für die Diagnostik der HIV-Infektion unter Bedingungen von Entwicklungsländern interessiert, der kann unter www.kgu.de/zhyg/virologie/lehre.html das (englische) Skript (Handout) meiner jährlichen Vorlesung an der London School of Hygiene and Tropical Medicine lesen.

WOLFGANG PREISER, Frankfurt/Main

Endlich ein Lichtblick! Es wurde ja auch langsam Zeit, über alternative Denkansätze in der Aidsforschung zu berichten! [...]

CHRISTIANE REMBECK, Berlin

Vielen Dank für diesen Artikel! Mbeki ist für seinen Mut zu bewundern! Endlich rückt die größte Hoffnung für HIV-Positive und Aidserkrankte etwas in den Mittelpunkt: Die Existenz von HIV ist bis heute nicht bewiesen und stark zu bezweifeln, die Krankheit Aids ist mehr die Folge der Therapie als einer „Infektion“. [...]

RAINER WEBERS, Augsburg

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen