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buddhismus 2

Die Trendreligion

Die Fokussierung der Medien auf den populärsten Mönch, den Dalai Lama, führt zur weit verbreiteten Fehleinschätzung, den tibetischen Buddhismus mit „Buddhismus“ gleichzusetzen. Dabei gibt es allein in Deutschland rund 15 buddhistische „Traditionen“.

Selbst Neubuddhisten fällt es deshalb schwer, sich zu orientieren. Ihr Wissen bleibt sehr häufig auf die Tradition beschränkt, der sie sich angeschlossen haben. Bei Konvertiten fällt auf, dass die Lehre idealisiert wird, makellos rein zu sein hat und keine kritische Frage verträgt. Angestrebt wird häufig – als Therapieersatz – eine „Instanterleuchtung“, Buddhismus als spiritueller Small Talk.

Aber der Buddhismus ist eine vielfältige und komplizierte Religionsphilosophie, die zwei Hauptrichtungen kennt: Theravada, die ältere Form, ausgeübt in Sri Lanka und Südostasien, und Mahayana, zu dem der tibetische und der Zen-Buddhismus in Ost- und Zentralasien gehören.

Der Buddhismus entstand 500 Jahre vor dem Christentum und passte sich während seiner Verbreitung gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten an. Die jüngste Ausprägung entwickelt sich derzeit im Westen und sorgt für Aufregung. Traditionsbewusste Kreise möchten die rein asiatischen, hierarchischen Lehrformen beibehalten. Westliche Buddhisten suchen dagegen verstärkt nach zeitgenössischen Methoden, die demokratischer sind. LUDMILLA TÜTING

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