: keine kurven, keine bienenkorbfrisur: jean seberg
Ihren einzigen großen Erfolg feierte Jean Seberg in dem kürzlich wieder in die Kinos gelangten Godard-Streifen „Außer Atem“, dem Flaggschiff der Nouvelle Vague. Als amerikanische Studentin in Paris agiert sie, von erfrischender erotischer Ausstrahlung, an der Seite eines ganz jungen, existenzialistischen Jean-Paul Belmondo. Nicht zuletzt ihr markanter Kurzhaarschopf machte die amerikanische Schaupielerin zum Idol einer neuen Frauengeneration, fernab von Kurven und Hochtoupiertem. Insgesamt hat Seberg, die seit Ende der Fünfzigerjahre in Paris lebte, rund 20 Filme gedreht. Mit den Jahren blieben jedoch interessante Rollenangebote aus, ihr Image als „Amerikanerin in Paris“ wurde zementiert. Für Schlagzeilen sorgte Ende der Sechziger eine Verleumdungskampagne des FBI gegen Seberg, die sich für die Black Panther Party engagierte. Die Gerüchte, ihr Kind, das sie 1970 tot gebar, sei von einem Leader der BPB, setzten eine Spirale abwärts in Bewegung. Aufgerieben von den Pressekampagnen gegen sie, vier Ehen, Drogen und Depressionen, nahm sie im August 1979 eine Überdosis Schlaftabletten. Man fand sie tot in einem Wagen, nur wenige hundert Meter von ihrer Wohnung entfernt. Das Leben der Jean Seberg zeichnet der Dokumentarfilm von Donatello und Fosco Dubini „Jean Seberg – American Actress“ (BRD/CH 1995) nach, der bis zum 1. 8. und vom 4. 8. bis 8. 8. im Kino Lichtblick in der Kastanienallee 77 in Prenzlauer Berg läuft. CHRISTIANE BREITHAUPT
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