: dunkelheit und unwissenheit
Gurus
In der hinduistischen Tradition ist der Guru ein spiritueller Meister. Dabei steht „Gu“ für Dunkelheit und Unwissenheit und „Ru“ für Licht, wobei der Brahma (der Schöpfer) der Guru ist, der alle Dunkelheit vertreibt. Gurus bilden klösterliche Wohngemeinschaften (Ashrams), in denen ihre Anhänger (Devotees) leben, um den Meister zu verehren. Der Guru gilt als vollkommen, unfehlbar und als Verkörperung des höchsten Seins in der Welt.
Der Guru als Autoritätsfigur führt den Schüler auf dem Pfad der Erleuchtung und kann ihm alles abverlangen. Die Gefahr von Missbrauch und Manipulation besteht, da der Guru das Selbstwertgefühl des Schülers stark beeinflussen kann. Meist wird von diesem verlangt, alle Gedanken, Worte und Aktivitäten auf den Guru auszurichten, was zu psychischer Abhängigkeit führt.
Gurus versprechen Gesundheit, ein langes Leben, Bewusstseinserweiterung in Kombination mit westlichen Therapieformen, gar die Rettung der Welt. In westlichen Ländern erklärt sich die Attraktivität indischer Gurus aus der Sehnsucht nach exotischer spiritueller Erfahrung in einem als sinnentleert empfundenen Leben in modernen Industriegesellschaften.
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