: Rahn schießt, Tor, Tor, Tooor
■ Der FC St. Pauli remisiert sich durch die Bundesliga. Erneuter Punktgewinn beim 1:1 in Wolfsburg
Das Rätselraten, wer das erste Tor für St. Pauli erzielt, hat ein Ende: Der Gewinner heißt Christian Rahn. Fast hätte es am Samstag zum ersten Bundesligasieg dieser Saison für den Aufsteiger gereicht, doch am Ende trennte sich der Klub mit 1:1 vom VfL Wolfsburg und der Trainer der Hamburger, Dietmar Demuth, wusste bei Abpfiff nicht, „ob ich mich freuen oder sauer sein soll“.
Bereits in der 7. Minute erzielte der Linksfuß das 0:1 mit einem strammen Freistoß aus 30 Metern. Die Wölfe, aufgrund des Ausscheidens im UI Cup und der Niederlage gegen Leverkusen in der vergangenen Woche schon vor Spielbeginn unter Druck, blieben trotz des frühen Führungstreffers der Hamburger bissig. Doch erst fünf Minuten vor Schluss konnte Miroslav Karhan den verdienten Ausgleichstreffer erzielen.
Für den VfL Wolfsburg stand die Partie von Beginn an unter einem schlechten Stern. Die Fans der Wolfsburger, verärgert durch den Fehlstart in die neue Saison, beschimpften ihr Team von der ersten Minute an. „Ich habe heute extra darauf geachtet“, berichtete Charles Akkonor. „Schon beim Warmmachen haben die gerufen: Bewegt euren Arsch.“ In einer insgesamt schwachen, kampfbetonten Partie bewegten die Wölfe ihr Hinterteil dann auch mächtig. Während sich der VfL redlich, wenn auch glücklos, bemühte, verlegten sich die Hamburger - ebenso glücklos - aufs Konterspielen.
Trotz Punktgewinn waren auch nach Ende der Partie Pfiffe der Wolfsburger Fans von den Tribünen zu hören. Akkonor verstand die Welt nicht mehr: „Wir sind doch nicht Bayern München oder Dortmund“, sagte er, „wenn es gut läuft, brauchen wir die Unterstützung nicht, sondern wenn wir nicht so gut spielen.“ Als leicht hörgeschädigt erwies sich Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf gegenüber den Unmutsbezeugungen der Fans: „Beim 1:1 haben sie dann alle mitgejubelt.“
Auf Seiten des FC St. Pauli überwog letztendlich die Freude über den zweiten Punktgewinn. Einzig Demuth haderte anschließend noch ein wenig: „Bei uns muss man einfach Abstriche machen.“ Ärgerlich war er in erster Linie über die vielen Chancen der Wolfsburger. Sein Kollege Wolf zählte „zehn bis zwölf hundertprozentige und in der Schlussphase sogar zwei tausendprozentige“ Möglichkeiten zum Torerfolg. Allerdings hatte, so Wolf, auch der Aufsteiger Aussicht auf den Sieg: „Wenn die bei ihren Kontern des 2:0 gemacht hätten, wären wir weg gewesen.“ lno
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen