„Liebe taz...“ Mich trifft der Schlag

Betr. „Happy fraggin' bei westend-lan 3/01“, taz bremen vom 4.8.2001

Der Artikel ist eine Katastrophe, nicht nur für die taz selber, sondern auch für die an der „Lan-Party“ beteiligten Personen, Organisationen und Gruppen! Bevor ich auf die verleumderischen und verheerend zusammengeschusterten Einzelheiten eingehe, muss ich meine Enttäuschung zum Ausdruck bringen.

Ich hatte mich sehr gefreut als ich hörte, die taz käme – als ich den Artikel zu Gesicht bekomme, trifft mich der Schlag. Mal abgesehen von dem saloppen Umgehen mit der Thematik hat sich der verantwortende Redakteur anscheinend nicht ansatzweise die Mühe gemacht, die Fakten, Hintergründe und den Faktor Mensch zu erspähen!

Der Artikel beleidigt teilweise eine Community und stellt eine recht schwere Thematik wieder einmal in ein falsches Licht. Es entspricht zwar der Wahrheit, dass um die 70 Spieler vor ihren Rechnern gesessen haben, allerdings „wie blöde rumzuballern“, das haben sie nicht nötig. Lan Partys dienen nicht nur der sportlichen Betätigung in Computerspielen (schließlich macht ein Schützenverein oder ein Schachspieler nichts anderes), sondern es entstehen auch soziale Bindungen dabei.

Nun zu unserem „angeblichen“ Gruß. Wenn der „Happy fraggin' fallen sollte, was sehr selten ist, dann bedeutet er bestimmt nicht, viel Spaß beim Umbringen – sondern noch ein gutes Spiel.

Sicherlich wird mit dem Thema „Gewalt“ verantwortungsvoll umgegangen: Fragen sie mal einen der Spieler, was er von Gewalt hält – in der Regel nichts. Viele sind Zivis oder studieren und kennen die Grundsatzdiskussion, tagtäglich sehen sie in den Nachrichten Gewalt. Zum Abschluss bin ich der Meinung, dass der verantwortliche Redakteur nicht nur voreingenommen ist, sondern mit dem ganzen Thema unverantwortlich umgegangen ist – mal abgesehen von dem Schaden am Ruf einer ganzen Generation. Wir laden die taz herzlich zu einem Treffen ein, an dem wir gerne Frage und Antwort stehen. Hans-Peter Beck, stellvertre- tend für die Bremer Spiele Liga, dem Hot, der DGB-Jugend