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Grand Canyon im Watt

■ Nationalpark Wattenmeer soll zum UNESCO-Welterbe ernannt werden

Schleswig-Holstein will den Nationalpark Wattenmeer als „Welterbe“ von der UNESCO anerkennen lassen. Der grüne Umweltminister Klaus Müller kündigte gestern an, einen entsprechenden Antrag auf der Trilateralen Wattenmeerkonferenz im Oktober im dänischen Es-bjerg zu stellen. Sollte die Initiative Schleswig-Holsteins Erfolg haben, stünde der Nationalpark gleichberechtigt neben dem Grand Canyon in den USA oder dem Serengeti-Nationalpark in Westafrika.

Für die Anmeldung ist die Zustimmung aus Dänemark und den Niederlanden notwendig, weil der Nationalpark auch Gebiete dieser Länder umfasst. Ob es ein Ja dieser Anrainer gibt, ist noch offen. Auf deutscher Nationalparkseite hat Hamburg bereits zugestimmt, während im dritten betroffenen Bundesland Niedersachsen eine Entscheidung noch aussteht.

Eineinhalb Jahre nach der an der Westküste heftig umstrittenen Novelle des Nationalparkgesetzes zog Müller eine positive Bilanz dieses „einmaligen Naturschutzprojektes“. Ein Verhaltenskodex für die Wassersportler habe dazu geführt, dass Seehunde und Enten besser geschützt seien. Nebenerwerbsfischer würden jetzt freiwillig in bestimmten Zeiten auf das Fischen in den Gebieten verzichten, in denen sich die Brandgänse mauserten. Zwei Reedereien könnten sich inzwischen mit dem Attribut „Nationalpark-freundlich“ schmücken.

Zudem sei die Gesamtfläche der Salzwiesen vor dem Deich größer geworden. Überall, wo der Küstenschutz es zulasse, bleibe die Natur sich selbst überlassen. lno

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