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Eine billige Masche

betr.: Der Spross als Wille und Wahn“, taz vom 17. 8. 01

Ich frage mich schon lange, wie man Gelassenheit zwischen Eltern und Nichteltern herstellen könnte. Die Diskussion, die gerade mal wieder das Kinderhaben hochjubelt, ist ja nichts als die Ausgleichsbewegung ein und desselben Pendels. Nach lang anhaltender Konjunktur kinderloser Lebensweisen ist eigener Nachwuchs gerade mal wieder in den Bereich des Denkmöglichen gerückt. Eine billige Masche eigentlich, aber leider völlig ausreichend, den Konflikt am Kochen zu halten. Die Lösung kann nur darin bestehen, die Ambivalenz gegenüber Kindern hinzunehmen. Polarisierung kommt doch dadurch zustande, dass die Leute entgegen ihrer Ambivalenz für die eine oder die andere Seite Partei ergreifen. Da es viel psychische Energie kostet, die Ambivalenz in sich zu unterdrücken, wird der Konflikt gerade nicht gelassen ausgetragen. Ironie – statt Selbstironie – und Herablassung sind hierbei noch die harmlosesten aller Mätzchen. Nehmen wir Ihre Wortwahl, Frau Mika. Wenn Sie von „Spross“ und „Brutpflege“ schreiben, sagt das viel über Sie aus und wenig übers Thema. [...]

DAGMAR PATTLOCH, Berlin

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