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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Es wird kalt, dunkel und grau. Das ist der Herbst, das Ende des Sommers, der Beginn des Winters. Zeit für ehrliche Einkehr, bewusste Bilanzierung und altbekannte Alliterationen. Der Dreiklang, die rhetorische Trias, das Triplewortgefüge ist schön, anmutig und erhebend, deshalb ist es mein bevorzugtes Stilmittel. Die Drei ist der geheime, versteckte, unsichtbare Rhythmus der Sprache, und die Sprache ist schwierig, kompliziert und vertrackt. Schon lange beobachte ich die Linken, zu denen leider auch ich einmal gehörte, die Rechten und auch die neue Mitte. Aber sind das nicht längst verbrauchte Verallgemeinerungen, bedeutungslose Begriffe und konstruierte Kategorien? Oder ist mein genauer, scharfer und kritischer Blick nur getrübt? Nähe zur Macht birgt auch immer die Gefahr mangelnder Distanz, zu geringer Entfernung und zu wenigen Abstands. Das weiß, ahne und spüre ich schon lange. Besonders am Montag, am Lundi und am Monday, wenn mein Kopf, Haupt und Hirn mal wieder überfließen.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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