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Vor zehn Jahren

Als Peter K. F. Krüger 1976 die letzten Pinselstriche auf seinem Wandbild an der Giebelfront des Bremer AWO-Hauses tat, wollte er keineswegs eine Idylle schaffen. Der Blick der alten Leute sollte vielmehr die „Sehnsucht nach dem ursprünglichen Stadtbild“ ausdrücken. „Ich fand es eine Schande, wie auf dem Rembertiring die ganze alte Bausubstanz kaputtgemacht wird, und wollte darauf aufmerksam machen, was die hier fürn Mist verzapfen“, so der Künstler. Aber das habe kaum einer verstanden.

Oma und Opa, das erste Wandbild in Deutschland, gibt es auch heute noch. Vor zehn Jahren wurde Krügers Markenzeichen zum Thema, weil es zum zweiten Mal restauriert werden musste. Das 200 Quadratmeter große Werk litt unter seiner Umgebung: Umwelteinflüsse, der zunehmende Autoverkehr und skatende Kinder hatten ihre Spuren hinterlassen. Blümchenkleid und weisses Oberhemd tragen die beiden Alten noch heute, und der Kreisel sorgt immer noch für Diskussionsstoff.

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