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Neues Drogen-Projekt

■ In Niedersachsens Drogen-Szene tut sich was: Ein neues Projekt soll weiblichen Ex-Junkies bei Berufseinstieg helfen

Während Bremens Drogen-Politik vor sich hintümpelt, legt Niedersachsen jetzt ein bundesweit einmaligen Projekt auf. Das soll ehemals drogenabhängigen Frauen in Hannover helfen, im beruflichen Alltag wieder Fuß zu fassen. In einer 18-monatigen Maßnahme sollen mit einer Ersatzdroge behandelte Frauen therapeutisch betreut und mit Praktika in Betrieben wieder auf ein geregeltes Arbeitsleben vorbereitet werden, sagte Wolf-Dieter Burde von der Landesversicherungsanstalt (LVA) Hannover am Freitag.

Die ehemals heroin- und kokainabhängigen Frauen werden Burde zufolge in zwei Phasen auf ihren beruflichen Wiedereinstieg vorbereitet. Gruppen- und Einzelgespräche sowie pädagogische Rollenspiele stünden im Vordergrund eines ersten, medizinischen Teils. In einem zweiten Teil geht es um die berufliche Rehabilitation, bei der neben Bewerbungs- und PC-Training auch Kurzpraktika absolviert werden müssen. In einem anschließenden halbjährigen Praktikum in einem Wirtschaftsbetrieb sollen sich die Frauen einarbeiten und möglichst ein neues Arbeitsverhältnis aufbauen.

Das Projekt mit dem Namen FRIEDA (Frauen, Rehabilitation, Integration und Entwöhnung durch Arbeit) wird neben der LVA von örtlichen Drogenberatungsstellen und dem Bildungsträger I.B.I.S unterstützt und startet am 6. November. Es richtet sich an suchtkranke, aber mit einer Ersatzdroge behandelte (substituierte) Frauen, die seit längerer Zeit arbeitslos sind und in der Region Hannover in stabilen Wohnverhältnissen leben. Ziel von FRIEDA ist es, die Frauen in ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit so weit zu stärken, dass sie völlig abstinent leben können. dpa

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