: eine umstrittene rede
Lehrer Bernhard Nolz auf einer Gedenkveranstaltung für die Terroropfer
„Wir wissen nichts über die Glaubens- oder Religionszugehörigkeit der Opfer des Terroranschlags in New York. Die Täter sollen Islamisten sein. Im Tod sind alle Menschen gleich, sagt man. Und in allen Religionen findet sich das Gebot: Du sollst nicht töten! Es gilt für alle Menschen. Auch für Terroristen und Politiker . . .
Es darf kein Klima des Hasses und des Misstrauens entstehen. Ich habe die Siebzigerjahre erlebt. Da waren es die RAF-Terroristen, die mit ihren Gewalttaten die Herrschaftsverhältnisse in Deutschland ändern wollten. Wie heute schlug der Staat damals mit Gesetzesverschärfungen und harten Strafen zurück – und traf auch viele Unschuldige . . . Vielmehr sind Besonnenheit und Mäßigung gefragt, um die Spirale der Gewalt zu stoppen! Wir verweigern uns der Gewalt und dem Krieg! . . . Euch, ihr Schüler, rufe ich auf, wenn ihr wehrpflichtig werdet, den Kriegsdienst zu verweigern. Damit setzt ihr ein Zeichen für den Frieden. Und ihr, Schülerinnen, ihr könnt euern Freunden zum Zivildienst raten, weil sie dort lernen können, wie man helfend und wertschätzend miteinander umgeht.
Seit vielen Jahren beeinträchtigen die USA die Arbeit der Vereinten Nationen. Das reichste Land der Welt kommt seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nach. Derselbe Staat stellt jetzt 40 Milliarden bereit, um aufzurüsten . . . Hilfsorganisationen und Friedensdienste sollten in die Krisengebiete geschickt werden. Give peace a chance.“
FOTO: HERBY SACHS/VERSION
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