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Wenn der Hunger zur Sucht wird

Die amerikanische National Association of Anorexia Nervosa and Associated Disorders (Anad) – www.anad.org/ – schlägt Alarm: Das Internet trage zur Verbreitung der Anorexie bei. Etwa 400 Websites sprechen sich offen für „Ana“ aus, wie sie die schwerwiegende Essstörung, die vor allem junge Frauen betrifft, nennen. „Dünn ist sexy“, lautet das Motto. Fotos von allzu mageren Models sollen dies belegen.

Eine der beliebtesten Seiten ist bloodybrickroad.freeservers.com/ – wegen Überlastung des Servers ist sie zurzeit abgeschaltet. „Mit geht’s gut, Mama. Alle meine Freunde machen auch Diät“, steht auf der Anfangsseite, „Hunderttausende sterben jährlich an Übergewicht und nur ein paar hundert an Magersucht“, weiter hinten. Wer zum auserwählten Club der Superschlanken gehören will, dem empfehlen die Betreiber Diäten, Appetitzügler und Pillen aller Art. Darunter auch harte Kuren, die in so manchem Land vom Gesundheitsamt verboten sind. Alles dient nur einem Ziel: „Anorexie ist das Beste, um sich gut zu fühlen.“ Die Seite thin-n-pretty.homestead.com/ geht noch einen Schritt weiter: „Hänge eine Null an dein Gewicht (in Pfund) und dies als Kilokalorien zu dir.“ Eine Faustformel, deren Ergebnis weit unter dem tatsächlichen Tagesbedarf liegt, aber das Verhungern verhindert.

Anad beklagt, dass gerade die häufig besuchten Portale geocity und yahoo die meisten Adressen für Magersüchtige beherbergen. Sie gefährdeten vor allem junge Mädchen. Bereits im Alter zwischen acht und elf Jahren seien immer mehr Fälle von Magersucht zu beobachten. Es ist genau diese Altersstufe, die vor dem Bildschirm sitzt und surft, und die Lust am Hungern entspricht dem Wunsch der Teenies, einen Weg zum perfekten Körper zu finden. Die Beschwerden zeitigen Wirkung: Yahoo hat 115 der fraglichen Adressen gesperrt.

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