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Fenster in Moschee zertreten

■ Muslime vermuten Anschlag / Kein Hinweis auf Täter

Ein eingetretenes Fenster an der Bremer Kuba-Moschee sorgt unter deren Gemeindemitgliedern derzeit für Unruhe. Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag ein Fenster der Moschee in der Hemelinger Bahnhofstraße mitsamt Rahmen aus der Wand getreten. „Das sah nach Wut aus“, sagt ein Sprecher der Gemeinde, die überwiegend von von türkischstämmigen MigrantInnen besucht wird. Da es sich zudem um das einzige Fenster des Gebetsraums handelte, vermuten die Muslime einen Anschlag, der sich gegen ihren Glauben richtet. Für viele läge dies nahe, da sie seit dem Angriff auf das World-Trade-Center in New York die Atmosphäre auch in Bremen als „deutlich angespannt“ erleben. „Ein Betrunkener hätte doch ein Fenster an der Straße zerschlagen und wäre nicht extra über die Mauer geklettert“, heißt es zudem. Einen handfesten Hinweis auf mögliche Täter oder das Motiv der Tat gibt es jedoch nicht. Nach Schätzungen der Polizei liegt der Sachschaden bei rund 500 Mark.

Die Islamische Föderation Bremen hat in den vergangenen Tagen unterdessen mehrere „kleine Vorfälle“ registriert, die sich gegen Gebetshäuser richteten. So wurde das Gemeindeschild einer albanischen Moschee in Bremen mit Farbe übersprüht und auf die Wände einer arabischen Moschee in der Neustadt schrieben Unbekannte „Mörder“. Dort halfen nicht-muslimische Nachbarn dabei, die Wände neu zu streichen. ede

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