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Wie Menschen zu Tätern werden

betr.: „Schmerzensmann Bin Laden“ von Viola Roggenkamp, taz vom 10. 10. 01

Viele wichtige und bisher unerwähnt gebliebene Aspekte spricht Viola Roggenkamp in ihrem Schlagloch an, so vor allem die Frage, woher der Zerstörungswille kommt. Dass sie diese Art, das Leben (und das Sterben) zu zelebrieren, Männern zuordnet, zeigt sich – mal wieder – in allen Bildern der letzten vier Wochen. [. . .]

Von Frau Roggenkamp kritisierte Haltungen wie Verständnis und Einfühlung in Täter können durchaus hilfreich sein: doch nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel des Verstehens, wie Menschen zu Tätern werden – und vor allem, wie sie wieder damit aufhören. Ziel sollte sein, dass sie ihr zerstörerisches Handeln beenden und das potentielle Täter nicht zu Mördern werden.

Als weit nach dem Nationalsozialismus geborene Deutsche beschäftigt mich immer mal wieder die Frage, wie (mehr oder weniger) normale Menschen zu Bestien – und nach 1945 wieder zu ziemlich ungefährlichen Zeitgenossen werden konnten. Nicht nur in Deutschland, auch in Japan und anderswo. Welche Prozesse müssen dazu in Individuen und in Gesellschaften stattfinden. Antworten auf diese Fragen zu suchen, kann helfen – nicht nur in Afghanistan, sondern überall. I. RENZ, Ostfildern

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