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3.000 Verweigerer erwartet
Durch die Militärschläge der USA in Afghanistan und die Debatte um eine mögliche Einbeziehung der Bundeswehr ist die Zahl der Reservisten, die den Kriegsdienst verweigern wollen, erheblich gestiegen. Waren es im vergangenen Jahr bundesweit noch insgesamt 700, so rechnet die Bremer „Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen“ für dieses Jahr mit etwa 3.000 Verweigerern.
Bereits in den ersten vier Wochen nach den Terroranschlägen in den USA am 11. September hätten sich rund 150 Reservisten auf den Internetseiten der Organisation über die Möglichkeiten der Kriegsdienstverweigerung beraten lassen. Im ganzen Jahr 2000 seien es dagegen nur 50 Anfragen gewesen.
Die Zentralstelle rät jungen Männern, erst dann den Kriegsdienst zu verweigern, wenn sich das Kreiswehrersatzamt meldet. Wer sich zu früh rühre, müsse fast immer dienen. Nach Angaben der Bremer Stelle wird nur noch jeder Zweite einberufen.
In der Bundesgeschäftsstelle der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer werden schon seit dem 11. September mehr Anfragen registriert. „Aber nicht so wie beim Golfkrieg 1991“, sagte Geschäftsführer Günter Knebel. Vor zehn Jahren richtete die Zentralstelle rund um die Uhr einen „Notdienst“ mit Informationen zur Kriegsdienstverweigerung ein. Nach Angaben des Bundesamtes für Wehrverwaltung stieg damals die Zahl der Reservisten, die einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellten, auf fast 40.000. In den Jahren zuvor waren es regelmäßig zwischen 3.000 und 6.000, im vergangenen Jahr gut 700.
Nähere Infos: www.Zentralstelle-KDV.de, Telefon (04 21) 34 00 25
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