: Mehr Infanterie nach Afghanistan
Die USA verstärken Zahl ihrer Bodentruppen in Afghanistan. US-Behörden warnen vor Anschlagserie auf Brücken
WASHINGTON/KABUL afp/ap/rtr/dpa ■ Die USA wollen die Zahl ihrer Bodentruppen in Afghanistan vervierfachen. Bereits in den nächsten Tagen würden weitere Elitesoldaten nach Afghanistan geschickt, kündigte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Donnerstag an. Sie sollen die oppositionelle Nordallianz im Kampf gegen die regierenden Taliban unterstützen.
Unterdessen haben mindestens drei B-52-Bomber der US-Luftwaffe gestern früh Afghanistans Hauptstadt Kabul überflogen. Es gab, so die Nachrichtenagentur Reuters, keine Anzeichen für eine Reaktion der Luftabwehr der Taliban. Zwei Tage zuvor hatten B-52-Bomber Taliban-Stellungen im Norden Kabuls mit Flächenbombardements belegt.
Gestern haben erneut rund 1.200 bewaffnete Pakistaner die Grenze nach Afghanistan überquert, um dort an der Seite der Taliban gegen die USA zu kämpfen. Die Männer hätten den Grenzübergang Bajur in 50 Autos verlassen, wie ein Sprecher der extremistischen „Bewegung für die Durchsetzung der islamischen Scharia-Gesetze“ mitteilte.
Auch Pakistans Geheimdienst (ISI) unterstützt laut der afghanischen Opposition weiterhin die Taliban-Miliz. Es gebe viele „Geheimdienstagenten“, die sich der Sache der Taliban und Ussama Bin Ladens „vollkommen verschrieben“ hätten, so der Außenminister der Nordallianz, Abdullah Abdullah, am Donnerstag. Er machte jedoch keine näheren Angaben dazu, wie der ISI die Taliban derzeit untersützt.
Die Taliban drohen mit der Exekution von 25 angeblich mit den USA verbündeten Gegnern. Sie gehörten zu einer Gruppe, die unter Führung von Warlord Hamid Karsai nach Afghanistan eingedrungen sein soll.
Die US-Bundespolizei FBI hat vor möglichen Terrorattentatenauf Brücken in acht US-Staaten gewarnt. Das Justizministerium bestätigte die Warnung am Donnerstag, nachdem der Gouverneur von Kalifornien, Gray Davis, von geplanten Anschlägen auf die Golden Gate Bridge und die Bay Bridge in San Francisco, die Vincent Thomas Bridge im Hafen von Los Angeles und die Coronado Bridge in San Diego gesprochen hatte. Den Behörden lägen Informationen vor, dass sechs Anschläge zwischen dem 2. und dem 7. November während des Stoßverkehrs geplant seien.
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