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Vor St. Pauli

■ Eine heiße Trainersohle bringt Fischbeks Volleyballerinnen nach vorn

Der Stuhl war Opfer der Wut, die Arnd Ludwig, Trainer der Volleyballerinnen aus Ulm, nach dem Verlust des dritten Satzes gegen den TVF Phoenix Hamburg packte. Sein favorisiertes Team kam nach einer 1:0-Satzführung und einem 21:15-Vorsprung im dritten Durchgang nicht mehr in Fahrt. Anschließend musste sich der schwäbische Tabellendritte dem Bundesligaaufsteiger aus Fischbek mit 1:3-Sätzen (25:17; 22:25; 23:25 und 22:25) im Achtelfinale des DVV-Pokals beugen. Damit bleibt der SSV Ulm Lieblingsgegner der Hamburgerin-nen.

Nach dem Einzug in das Halbfinale des Pokalwettbe-werbes im vergangenen Jahr, gelang dem TVF Phoenix Hamburg auch in diesem Jahr ein Erfolg im Pokal gegen die Ulmerinnen und er trifft nun im Viertelfinale auf den TV Creglingen. Dabei lief das Spiel unter schlechten Vorzeichen. Die neue Halle, in der die TVF-Frauen demnächst aufschlagen sollen, wird nicht wie geplant zum kommenden Sonntag eröffnet, sondern erst Mitte Januar des nächsten Jahres. „Die endgültige Abnahme findet leider erst am 17. Dezember statt“, TVF-Manager Horst Lüders. Lüders bewertet den verspäteten Umzug dennoch nicht als Nachteil: „Das ist keine Hiobsbotschaft für uns. Wir haben doch gesehen, das wir gegen Ulm nicht die Halle wechseln sollten.“

Nach 2:8 Punkten, 4:14 Sätzen und dem viertletzten Platz in der Liga kam der Erfolg gegen die in fünf Partien ungeschlagenen Ulmerinnen genau richtig. „Ich würde nicht sagen, dass wir mit diesem Sieg in der Bundesliga angekommen sind“, sagte TVF-Trainer Knut Rettig, „das hört sich so nach St. Pauli an. Wir waren schon vorher da.“ Begeistert war Rettig von der Moral seiner Mannschaft, nach einem 0:1-Satzrückstand noch mal ins Spiel zurückzufinden. „Bisher hatten wir es nie geschafft, eigenen Druck zu entwickeln“, erklärte er den Erfolg. So lief Rettig permanent an der Linie entlang, um seine Spielerinnen anzufeuern - „Das ist normalerweise gar nicht meine Art“ (Rettig) – geholfen hat es seinen Spielerinnen trotzdem. „Wir sind nicht so schlecht, wie wir nach den ersten Niederlagen gemacht wurden“, sagte Libera Okka Rau anschließend bezeichnete so manche Kommentare, die Fischbek bereits als Absteiger abschrieben, „als totalen Quatsch“.

Die Ulmerinnen hätten sich nach ihrer erneuten Niederlage gegen Fischbek besser für eine Woche in Hamburg akklimatisieren sollen. Denn am kommenden Sonntag ab 15 Uhr wollen die Fischbekerinnen beweisen, dass sie ihren Pokallieblingsgegner auch in der Bundesliga schlagen können. fog

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