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Leise in den Himmel

■ Forscher reduzieren Lärm in Flugzeugen

Forscher an verschiedenen europäischen Instituten wollen den Lärm in Flugzeugkanzeln verringern und die Arbeitsbedingungen für Piloten und Kabinenpersonal verbessern. Das soll nach den Angaben von Professor Volker Mellert von der Universität Oldenburg zu einer besseren Kommunikation der Piloten und so zu mehr Sicherheit im Flugbetrieb beitragen.

In die Suche nach Lärmdämmung und Klimaverbesserung an Bord von Passagierflugzeugen investiert die Europäische Union nach den Angaben von Mellert insgesamt 6 Millionen Mark (3,07 Mio. Euro). Beteiligt an dem Vorhaben unter dem Titel „Health Effect in Aircraft Cabin Environment“ (HEACE) sind Wissenschaftler aus England, Deutschland, Griechenland und Österreich. Die Federführung mit einem Anteil von 1,3 Millionen Mark liegt in Oldenburg.

Eine so genannte Technologie-Plattform zur Komfortsteigerung für Passagiere soll im Frühjahr 2002 hinzukommen. Daran sind nach Angaben der Uni die Airbus-Industrie und kleinere europäische Flugzeughersteller beteiligt.

Die Flugzeugentführungen und Anschläge vom 11. September haben dem seit einem Jahr geplanten Forschungsprogramm nach den Worten von Mellert einen neuen Akzent gegeben. Mit der Senkung des Lärmpegels in den Kanzeln lasse sich auch die Verständigung der Piloten untereinander und mit der Außenwelt verbessern. Gegenwärtig herrsche in manchen Pilotenkanzeln ein „Höllenlärm“. Hinzu kämen Temperaturunterschiede, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit beeinträchtigen könnten. An einigen Stellen sei es eiskalt, an anderen extrem heiß.

Auch die Arbeitsbedingungen für das Begleitpersonal seien verbesserungswürdig. So müssten die Ruheräume an Bord stärker gegen Lärm gedämmt werden. Damit lasse sich eine Erholung des Personals vor allem im Schichtbetrieb besser gewährleisten. dpa

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