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gassi gehen

Typisch für den fünften „Browserday“, der in Berlin stattfand, ist das Projekt „ME2“ des Kunststudenten Dennis Paul (www.d3-is.de/me2/). Paul stellt sich vor, dass sich Menschen mit „sozialer Behinderung “ einen dreidimensionalen digitalen Hund anschaffen könnten. Besonders viel kann die „halbautomatische Erweiterung“ des Computers, wie Paul sagt, heute noch nicht. Das virtuelle Tier versteht bislang nur wenige Befehle wie etwa „Spiel damit“ oder „Lass das“. Aber Gassi gehen muss es immerhin, was seinem Besitzer Gelegenheit gibt, mit anderen Anwendern des Hundchenprogramms ins Gespräch zu kommen. Aber worüber sollen sie dann reden? Über Konfigurationsprobleme des Animationsprogramms? So ausführlich Dennis Paul seinen Entwurf erläutert und bebildert hat, er lässt dennoch nicht erkennen, ob das Haustier nur als Software im Computer des permanent im Cyberspace vernetzten Anwenders existiert oder auch in einer Hardwareversion in einem immer noch analogen Zukunfstbüro herumwuseln soll.

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