kellers randspur
: Sonntag

Erdrutsch

„UFOs zerstören die Erde“

Wieso eigentlich lautet der Plural „UFOs“, wo doch unbekannte Flugobjekte gemeint sind? Wieso ist überhaupt von unbekannten Flugobjekten die Rede, wo doch ein durchs All trudelnder Planet die Gefährdung darstellt, der die einer Kollision entgegenblickende Menschheit die Stirn bieten muss? Besagte Katastrophe prophezeite das japanische Science-Fiction-Kino 1962 für das Jahr 1985, verriet aber auch einen Weg, das Unglück zu verhindern: die Erde rutscht einfach ein paar Meter zur Seite. Den größten Schaden erlitt Regisseur Inoshiro Honda, der hier als „G. Welles“ zeichnete. (15.05 Uhr, Kabel 1)

Fluchtwege

„Hawk – Hüter des magischen Schwertes“

Gegenwärtig grassiert mal wieder das Ausrücken in imaginäre Welten und rekapituliert die 80er-Jahre mit ihrer Welle von Sword & Sorcery-, Science-Fantasy- und anderen Büchern, Spielen und Filmen zutiefst eskapistischen Charakters. Etwas zu früh dran und erkennbar billig gemacht war dieses 1980 in Großbritannien gedrehte Erwachsenenmärchen, in dem John Terry seinen mordlustigen Bruder zur Räson bringt und sich dabei eines flugtauglichen Schwertes bedient. Bevölkert wird das Werk von Elfen, guten Hexen, Gnomen und Jack Palance. (16.25 Uhr, Kabel 1)

Nachtmahre

„Haunted – Haus der Geister“

Keine Leistungsschau der Spezialeffekte, sondern altmodischen englischen Grusel setzte Regieveteran Lewis Gilbert mit dieser Schauermär in Szene. Gegen Ende der 20er-Jahre nimmt Parapsychologe Aidan Quinn einen Lehrauftrag in England wahr. Die Haushälterin des Landsitzes Edbrook Hall bittet ihn um Intervention; sie glaubt an eine Heimsuchung durch spukende Quälgeister. Der Gelehrte quartiert sich ein und trifft auf ein Ensemble sehr verschrobener Gestalten, darunter ein sich in verbotenem Maße zugewandtes Geschwisterpaar. Die Skepsis des Wissenschaftlers ist dahin, als er dem Geist seiner eigenen, lange verstorbenen Schwester begegnet. (17.15 Uhr/3.20 Uhr, Pro7)

Flickwerk

„Leprechaun 4 – SpacePlatoon

Der unerwartet erfolgreiche erste Film dieser Tetralogie barg noch gewisse Elemente der irischen Sage vom Leprechaun, der eifersüchtig seinen Goldtopf hütet und Schuhe liebt. Im Weiteren wurden die Plots immer abstruser. Der gemeingefährliche Kobold ging in Teil 2 in Hollywood auf Brautschau und kehrte für die Fortsetzung von den Toten zurück, um auch noch Las Vegas umzupflügen. Bei Teil 4 scheint den Autoren dann schon alles egal gewesen zu sein – sie schossen den Troll ins All, verwandelten ihn in ein „Alien“ und klauten noch einiges mehr zusammen, sodass das Endprodukt fast schon zwingend zum fröhlichen Motiveraten lädt. (22.15 Uhr/1.40 Uhr, Kabel 1)