unterm strich
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Goodbye, Fifties. Erst am vergangenen Samstag war auf der Medienseite beklagt worden, dass die Fünfzigerjahre eine fast schon vergessene Epoche sind, die noch den Alltag unserer Eltern geprägt hatte. Nun aber sterben auch die letzten großen Leinwand-Beaus aus dieser Ära: Der deutsche Film- und Theaterschauspieler Paul Hubschmid ist tot. Er starb am Neujahrstag im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit in seiner Berliner Wohnung.

Hubschmid kam 1917 im schweizerischen Aarau zur Welt. Im deutschen Kino bekam man ihn nach dem Krieg zunächst an der Seite von Marika Rökk („Maske in Blau“), Liselotte Pulvers („Die Zürcher Verlobung“, in der Regie von Bernhard Wicki) und Sonja Ziemanns („Mit 17 beginnt das Leben“) zu sehen. Sein Charaktere waren meistens auf den schneidigen Charmeur und Lebemann festgelegt – immerhin galt Hubschmid seiner Zeit als „der schönste Mann des deutschen Films“.

Auf der Bühne des Berliner Theaters des Westens bekam Hubschmid dann in den Sechzigerjahren seine Glanzrolle: Als lässig-arroganter Professor Higgins bewies er dem Publikum auch in Wien und München an mehr als 2.000 Abenden bis 1974 seine Schauspielkunst. Seine letzte Rolle auf der Bühne spielte er 1995 im Berliner Schlosspark-Theater.

Ebenfalls gestorben ist Eileen Heckart. Die 82-jährige Oscar-Preisträgerin wurde in Filmen wie „Die Hölle ist mir“ und „Bus Stop“ bekannt, in denen sie mit Paul Newman und Marilyn Monroe spielte. Mit der Komödie „Schmetterlinge sind frei“ hatte die hoch gewachsene Frau mit der rauen Stimme 1972 einen Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen. In dem Film spielte sie an der Seite von Goldie Hawn und Edward Albert die dominante Mutter eines blinden jungen Mannes. Für ihre Erfolge am Broadway – unter anderem als Präsidentengattin in dem Theaterstück „Eleanor“ wurde Heckart mit dem Tony geehrt.

Mit einem Tusch ins neue Jahr: Die Berliner Philharmoniker werden in Zukunft unter dem Dach einer Stiftung musizieren, die dem Orchester mehr Freiheiten bei der Verwendung von Finanzmitteln lässt. Kultursenatorin Adrienne Goehler und Intendant Franz Xaver Ohnesorg unterzeichneten am Mittwoch den Vertrag für die Umwandlung des Orchesters von einer Dienststelle des Landes Berlin in eine selbstständige Einrichtung. Bis 2005 erhalten die Philharmoniker Zuwendungen in Höhe von 57 Millionen Euro (111 Millionen Mark) von der öffentlichen Hand. Mit der neuen Rechtsform kann das Orchester selber Sponsorengelder einwerben.