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was macht eigentlich . . . Günther Jauch?

a) Verschenkt Millionenb) Wirbt für Betonc) Steht im goldnen Buchd) Hat keine Motive

Als Betonkopf bezeichnet zu werden, ist nicht gerade schmeichelhaft. Betonköpfe, das sind uneinsichtige, störrische, rechthaberische Menschen. Auf jeden Fall keine hellen, klugen Köpfe, die sich gerne nach ihrem gesammelten Wissen befragen lassen. Warum in aller Welt wirbt also Günther Jauch, populärer Quizmaster und Oberlehrer der Nation, ausgerechnet für Beton? Will er ein Zeichen setzen wider Unwissen und Borniertheit? Dem grauen Betonimage mehr Farbe verpassen? Das weiß nur er selbst. Klar ist aber, dass er Geld damit verdient hat. Welches er aber gar nicht braucht. Und deshalb hat er das Geld der Betonindustrie verschenkt. An die, die den Beton, äh nein, den Schotter brauchen können. Zum Beispiel die Stadt Potsdam, die ihr Stadtschlossportal wieder aufbauen will, das 1960 mit dem gesamten Gebäude in die Luft gesprengt worden ist. Und was lag da näher als das Beton-Geld von Jauch? Ganze sieben Millionen Mark war Jauch der Betonwirtschaft wert. Und das alles bekam Potsdam.

Zum Dank darf sich Jauch nun ins goldene Buch der Stadt eintragen, eine Auszeichnung, die der Quizmaster nicht angestrebt haben will: „Das war nicht mein Motiv“, so der 45-jährige Wahlpotsdamer. Bleibt nur ein Problem: Es ist kein Beton, der das fast fertige Schlossportal zieren soll, sondern rote Klinker. Ob das der Betonindustrie gefällt?

ANN  FOTO: AP

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