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Nummer eins

Ist es das Pfeifen im Walde, ein letztes Mal sich auf die Schulter klopfen? Kaum hat Berlins Mister Wirtschaft, Volkmar Strauch, die Industrie- und Handelskammer in Richtung PDS verlassen, meldet die IHK: „Der Ku’damm ist die Nummer eins.“ Dreizehn Jahre nach dem Fall der Mauer sei der Wettlauf um Berlins erste Shopping-Meile entschieden. „Die nach der Wiedervereinigung wiederaufgekommene Diskussion um den Niedergang der City-West entbehrt jeder sachlichen Grundlage“, heißt es in der IHK-Bilanz. Nils Busch-Petersen schließlich, Berlins Wächter über Wohl und Wehe der Einzelhändler, hat schon eine Kampagne gegen das „alte Westberliner Selbstmitleid“ angekündigt. Was die IHK gemessen hat, war jedoch keine urbane Dynamik, sondern einzig und allein die Kundenfrequenz. Und da liegen Kurfürstendamm und Tauentzien mit 14.000 Personen in zwei Stunden vor der Friedrichstraße mit 3.000. Natürlich möchte man da sagen, natürlich liegt der Ku’damm damit noch immer weit zurück: hinter Düsseldorfs Schadowstraße (18.000), der Münchener Kaufinger Straße (17.500) und selbst der Sögestraße in Bremen (16.500).

Die Warschauer Straße in Friedrichshain wurde gar nicht erst gemessen. Vielleicht war das auch gut so. Wäre nämlich die Wahrheit ans Tageslicht gekommen, wäre es um das alte Westberlin endgültig geschehen. Das hätten sie nicht verkraftet: erst das Schiller-Theater, dann das Klinikum Benjamin Franklin, und dann auch noch der Kurfürstendamm.

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