piwik no script img

Fehlende Hausmacht

betr.: Stoiber statt Merkel

Mit Merkels Verzicht sind die Weichen der Union in einen bundesrepublikanischen „Herrenkrug“ gestellt. […]

Dass Stoiber, nicht Merkel, für die Union kandidiert, geht aber weniger auf deren jeweilige Geschlechtszugehörigkeit zurück. Angela Merkel hätte durchaus die erste Kanzlerkandidatin der bundesrepublikanischen Geschichte werden können, wenn sie sich eine Hausmacht aufgebaut hätte, statt sich um die konkrete Parteiarbeit und so unattraktive Themen wie Familie, Alleinerziehende, nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern, Betriebskindergärten und schulische Ganztagsbetreuung zu kümmern. Sie hätte es werden können, wenn nicht nur der nordrhein-westfälische und mitgliederstärkste Landesverband der CDU, der für den Bundestagswahlkampf „eine konsequente Politik für Frauen“ einstimmig beschlossen hat, sondern auch kleinere und weniger kluge Verbände für sie eingetreten wären. Sie und nicht Stoiber hätte kandidiert, wenn sie von der Bundestagsfraktion der CDU favorisiert worden wäre. Aber – wie die Demoskopie zeigt – hat sich die Waagschale der Volksstimmung zunehmend zu Gunsten von Stoiber geneigt, und auch für Abgeordnete ist letztlich die Frage entscheidend, ob ihnen ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. […]

ROMINA SCHMITTER, BREMEN

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen