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Fehlende Hausmacht

betr.: Stoiber statt Merkel

Mit Merkels Verzicht sind die Weichen der Union in einen bundesrepublikanischen „Herrenkrug“ gestellt. […]

Dass Stoiber, nicht Merkel, für die Union kandidiert, geht aber weniger auf deren jeweilige Geschlechtszugehörigkeit zurück. Angela Merkel hätte durchaus die erste Kanzlerkandidatin der bundesrepublikanischen Geschichte werden können, wenn sie sich eine Hausmacht aufgebaut hätte, statt sich um die konkrete Parteiarbeit und so unattraktive Themen wie Familie, Alleinerziehende, nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern, Betriebskindergärten und schulische Ganztagsbetreuung zu kümmern. Sie hätte es werden können, wenn nicht nur der nordrhein-westfälische und mitgliederstärkste Landesverband der CDU, der für den Bundestagswahlkampf „eine konsequente Politik für Frauen“ einstimmig beschlossen hat, sondern auch kleinere und weniger kluge Verbände für sie eingetreten wären. Sie und nicht Stoiber hätte kandidiert, wenn sie von der Bundestagsfraktion der CDU favorisiert worden wäre. Aber – wie die Demoskopie zeigt – hat sich die Waagschale der Volksstimmung zunehmend zu Gunsten von Stoiber geneigt, und auch für Abgeordnete ist letztlich die Frage entscheidend, ob ihnen ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. […]

ROMINA SCHMITTER, BREMEN

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