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und sonst?

War es das frühlingshafte Wetter (wie es die Meteorologen sagen) oder doch das schlechte Gedächtnis der Männer (wie es der Volksmund behauptet). Egal – am 2. 2. 2002 jedenfalls, dem wärmsten Februarbeginn seit Menschengedenken, gaben sich über 100 Paare in Berlin das Jawort. Wir gratulieren und hoffen, dass nicht alles beim ersten Frost wieder auseinanderbricht.

So wie die Staatsoper Unter den Linden, wenn sie nicht saniert wird. Das zumindest behauptet Daniel Barenboim, und der muss es schließlich wissen. Nur, ob er die nötigen 100 Millionen Euro bekommt? Vielleicht könnte man ja stattdessen das Klima weiter anheizen und das Operngeschehen auf den Opernplatz (Piazza del Opera) verlagern. Der Berliner Urbanität tät das sicher keinen Abbruch.

Schlimme Zeiten sind das: Haushaltslöcher ohne Ende, Kasinokapitalismus ohne Ende. Wie gut, dass wir ver.di haben. Zur Durchsetzung ihres Anspruchs auf einen Tarifvertrag haben die Croupiers am Samstag am Alex zwei Stunden warngestreikt. Merke: Alle Räder stehen still, wenn’s die Stumpenhusen will.

Ganz kompromisslos zeigt sich auch ein anderer Kämpfer: Berlins Schlossherr Wilhelm von Boddien. Bei der Fassadengestaltung des Schlosses dürfe es keine Kompromisse geben, preußelt er in Richtung rot-rotes Rathaus. Über die Hälfte der 575 Millionen Euro will Boddien mit Spenden aufbringen. Na, dann mal. Fragt sich nur, woher nehmen und nicht stehlen. Vielleicht aus dem Kasino im Forum-Hotel?

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