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Unsere Kinder haben Vorbilder

betr.: „No Bachelor of Kids“, taz vom 27. 2. 02

Dass ErzieherInnen ungenügend ausgebildet sind, ist Fakt. Dass es ein extrem wichtiger und sehr anspruchsvoller Beruf ist, darf nicht abgestritten werden. Dass die deutsche Erzieherinnenausbildung im europäischen Ausland nicht als gleichwertig anerkannt ist, klingt alarmierend. Folgerichtig besteht Handlungsbedarf!

Das Problem aber umzuschichten und zu hoffen, studierte ErzieherInnen seien besser ausgebildet, halte ich für gefährlich. Zum einen wird auch im Grundschulstudium nicht das nötige Potenzial für eine ausreichende Ausbildung unserer Kinder vermittelt. Die Anforderungen der Uni sind niedrig, die Pflichtpraktika gering. Viele der LehramtstudentInnen durchlaufen die Praktika ohne Interesse und haben am Ende des Studiums keinerlei Praxiserfahrung.

Des Weiteren muss es auch ohne Abitur die Möglichkeit geben, tätig zu sein. Ein 16-jähriges Mädchen mit erweitertem Hauptschulabschluss muss zu einer brauchbaren Erzieherin ausgebildet werden können. Andernfalls halte ich es für dringend notwendig, das Tabu-Thema dreigliedriges Schulsystem beim Schopfe zu packen und nachhaltig zu vernichten! Unsere Kinder haben Vorbilder. Sie wollen Kranführerinnen, Ärzte und Kindergärtner werden. Für all diese Berufe muss eine anerkannte Ausbildung Fundament sein, nicht aber zwangsläufig das Abitur! Ich hoffe, dass der Modellversuch Bachelor of Education das nicht aus den Augen verliert. MIRJAM SARRAZIN, Oldenburg

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