: Rote Laterne am Segel
■ Volvo Ocean Race: „illbruck“ nach Kollision Schlusslicht auf Etappe fünf
Verpatzter fünfter Etappenauftakt für Rennfavoritin „illbruck“ im Volvo Ocean Race: Die Leverkusener Rennyacht jagt der Flotte nach einer Kollision mit der schwedischen „SEB“ als Schlusslicht hinterher. Der unverschuldete Zusammenstoß am Samstagabend und ein späterer Manöverfehler katapultierten das sieggewohnte grün-weiße Boot auf den letzten Rang. Die Führung auf dieser 4450 Seemeilen langen Etappe übernahm die aus-tralische News Corp von Skipper Jez Fanstone (Großbritannien) vor Tyco (Bermudas) und Amer Sports One (Finnland/Italien).
Mit zehn Seemeilen Rückstand auf die Spitzenreiterin News Corp zahlen „illbruck“-Skipper John Kostecki (USA) und seine Männer den Tribut für die Kollision mit der SEB. Als Folge blieb ein faustgroßes Loch in der Backbordwand der „illbruck“. „Es ist immer schwer einzuschätzen, aber ich denke, diese Situation hat uns etwa eine halbe Seemeile gekos-tet“, sagte der enttäuschte Kostecki im ersten Interview von Bord.
Die Skandinavier entlasteten sich nach dem Unglück umgehend mit zwei gesegelten Vollkreisen und gestanden damit ihr Verschulden ein. Bei tropischen Temperaturen um die 35 Grad wurde das Loch an Bord der „illbruck“ umgehend notdürftig geflickt, muss jedoch noch während der Etappe weiter repariert werden.
Wenig später passierte der sonst so souveränen Crew ein Manöverfehler. Dabei war eine Aufhängung für das riesige Spezialsegel namens „Code Zero“ gebrochen. Das Segel fiel dadurch vor die Yacht, wurde dabei überfahren und beschädigt. Nun müssen die Rennfavoriten einmal mehr ihre Qualitäten als erfolgreiche Jäger unter Beweis stellen. Die fünfte Etappe führt die acht Mannschaften durch das nervenaufreibende Flautenrevier der Doldrums am Äquator und anschließend an der Karibik vorbei bis nach Miami. Rund um den 27. März werden die Yachten im Herzen Floridas erwartet.
Tatjana Pkorny
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