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Lokalkoloratur

Eine optische Seuche durchzieht die Großstädte der Welt: lebensgroße Fiberglas- Kühe, -Bären oder -Spatzen mit Stadtplänen, Euros oder Blümchen auf dem Wanst – je nachdem, wer die künstlerische Ausgestaltung sponserte. Was in New York einmal originell war, musste bei Wiederholung zur abgeschmackten Touristen-Attraktion verkommen. Inzwischen haben Zürich (Kühe), Berlin (Bären) und Ulm (Ulmer Spatz) nachgezogen. City-Manager Henning Albers beglückt uns jetzt mit dem Vorschlag, Figuren des Wasserträgers (“Hummel, Hummel“) oder der Zitronen-Jette zu Hunderten in der Stadt zu verteilen. Vor anderthalb Jahren hatte die damalige Kultursenatorin Christina Weiss einen entsprechenden Vorschlag mit Kühen brüsk vom Tisch gewischt. Lediglich der Bezirk Eimsbüttel war angetan, weshalb Rotherbaum mit bunten Kühen glänzt. Wir hoffen inständig, das Kultursenatorin Dana Horakova diesen Kelch an uns vorübergehen lässt – bei allem Bemühen um Kunst fürs Volk. knö

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