: Fehler löste Explosion aus
LÜNEBURG rtr ■ Die Staatsanwaltschaft Lüneburg sieht eindeutige Indizien für ein Fehlverhalten deutscher Soldaten beim Explosionsunglück von Kabul Anfang März. Ursache für die Explosion der russischen Rakete sei ganz offensichtlich unsachgemäßes Vorgehen beim Entschärfen gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Wigger gestern. Dass die Rakete nicht wie üblich gesprengt wurde, sei dagegen strafrechtlich wohl nicht relevant, da es einen „Brigadebefehl gegeben habe“. Zu klären sei, wer für die Fahrlässigkeiten, die zum Tod von zwei deutschen und drei dänischen Soldaten führten, verantwortlich sei. Den Akten zufolge wurde die Explosion durch einen Oberfeldwebel ausgelöst, der entgegen den Vorschriften versuchte, das TNT (Tri-Nitrotoluol) aus dem Sprengkopf herauszumeißeln. Dabei sei das TNT vermutlich verdichtet und deshalb explodiert, sagte Wigger. Der Oberfeldwebel sowie vier weitere Isaf-Soldaten wurden getötet, acht Soldaten zum Teil schwer verletzt.
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