: Entschärft ohne Sprengmeister
BERLIN rtr ■ Die am tödlichen Sprengstoffunfall in Afghanistan beteiligten Soldaten sind nach einem Bericht der Bild am Sonntag ungenügend ausgebildet gewesen und haben gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen. Das Blatt berief sich auf einen vorläufigen Bericht der Untersuchungskommission. Zum Versuch, zwei sowjetische Raketen zu entschärfen, heißt es: „Diese Art von Aufträgen ist in nationalen Vorschriften nicht vorgesehen. Deshalb war keiner der Beteiligten zur Delaborierung der Gefechtsköpfe unter Einsatzbedingungen ausgebildet.“ Kurz nach dem Unfall hatten Verteidigungsminister Scharping und Generalinspekteur Kujat betont, die Beteiligten seien hoch qualifiziert gewesen. Weiter zitiert das Blatt: „Alle haben gegen die geltenden Regeln der Kampfmittelbeseitigung verstoßen.“ Scharping und Kujat hatten zunächst erklärt, dafür gebe es keine Hinweise. Später aber räumte Scharping Indizien für menschliche Fehler ein.
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