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Vielleicht kommen schon im Sommer wieder Teile der als Beutekunst bezeichneten Kunstwerke, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion verschleppt wurden, nach Deutschland zurück: Am Freitag wird das russische Parlament über die Rückgabe der Bleiglasfenster aus der Marienkirche in Frankfurt/Oder entscheiden. Ein Mitarbeiter des Kulturausschusses sagte in Moskau, dass er keine Probleme sehe, den Gesetzesentwurf der Regierung zu verabschieden. „Das Wichtigste ist, dass es sich hier um Eigentum einer kirchlichen Gemeinschaft handelt“, erklärte er. Denn in diesem Fall sehe das Gesetz über die nach dem Krieg nach Russland verschleppten Kulturgüter eine Rückgabe vor. 15 der insgesamt 111 Bleiglasfenster werden seit gestern in der St. Petersburger Eremitage erstmals seit fast 60 Jahren wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Das Museum hat die Fenster für die Ausstellung in der Kirche des Winterpalastes in St. Petersburg hergerichtet.

In Afghanistan normalisiert sich allmählich das kulturelle Leben. In Masar-i Scharif wurden die ersten Filme aus afghanischer Produktion seit dem Sturz des Taliban-Regims gezeigt. Der Regisseur Siddiq Obadi ist jetzt nach Afghanistan zurückgekehrt, nachdem er das Land 1998 verlassen hatte. Seine beiden Filme „Chopandaz“ und „Grobat“ wurden im Nachbarstaat Usbekistan gedreht und zeigen Aufschlussreiches über die Kultur und Tradition der Afghanen. Besonders die Szenen von Kamelkämpfen und dem traditionellen Reitspiel, dem Buskaschi, sollen sich beim Publikum großer Beliebtheit erfreut haben. Obadi hofft, dass er mit seiner Arbeit das Interesse an der afghanischen Kultur wieder anregen kann. „Nicht alles hier dreht sich nur ums Kämpfen“, sagt er.

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