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Islandissimo II

Das einzige Säugetierpenismuseum der Welt befindet sich in Reykjavík. Museumsdirektor Sigurdur Hjartarsson präsentiert in dem vor drei Jahren gegründeten Museumn sechzig präparierte Penisse von in und um Island vorkommenden Säugetierarten. Eine Auswahl der Exponate zeigt anlässlich des „Island Hoch“-Festivals das „Museum der unerhörten Dinge“ in der Berliner Crellestraße.

Während das schlicht gefärbte Männchen des auf Island heimischen Odinshühnchens (Phalaropus lobatus) das Nest baut, die Eier ausbrütet und die Jungen großzieht, entspannen sich die farbenfroheren weiblichen Vögel nach vollzogenem Balztanz auf warmen Quellen. Die Wissenschaftler haben große Schwierigkeiten, das Rollenverhalten des Vogels zu erklären, und behaupten, es liege am kurzen Sommer. Auf diese Weise könnten Gelegeverluste besser ausgeglichen werden. Warum nicht alle anderen isländischen Vögel das gleiche Rollenverhalten wie das Odinshühnchen haben, wird damit allerdings um so rätselhafter.

Über Jahrhunderte galten die Isländer in Europa als besonders unmusikalisch. „Sie vergnügen sich bei ihren Reisen mit Wike-Waka-Gesang. Ein Fremder findet hieran gleichwohl wenig Vergnügen, denn die Isländer singen überhaupt sehr schlecht ohne Takt und ohne Annehmlichkeit.“ So heißt es beispielsweise in dem Buch „Briefe, welche eine von Herrn Dr. Uno Troil im Jahr 1772 nach Island angestellte Reise betreffen“ (Uppsala und Leipzig 1779). Heute gelten Isländer als besonders musikalisch. Die Oper in Reykjavík könnte unmöglich alle ausgebildeten OpernsängerInnen des Landes beschäftigen, isländische Opernstars finden sich zum Beispiel in Berlin, Frankfurt am Main und Madrid. WOLFGANG MÜLLER

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