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Bürger, helft den Enten denken!

BERLIN ddp/taz ■ Enten können nicht sehr weit denken. Für ihren Nachwuchs kann es deshalb gefährlich werden. „Seit Jahren brüten Berliner Stockenten auf begrünten Balkonen oder Dachterassen“, sagt Jeanette Dressler vom Berliner Naturschutzbund (NABU). Zur Zeit häuften sich die Anrufe von ratlosen Berlinern, die bei sich Entennester entdeckt haben. Die mit Daunen geplosterte Nester befinden sich meist in Blumenkästen. Die Enten können nicht weit denken und deshalb den Balkon nicht vom Baum unterscheiden, betonte Dressler. Sie würden nur einen grünen, geschützten Platz in der Höhe sehen. Das kann aber fatal für die frisch geschlüpften Küken werden, die auch ziemlich doof sind. Wenn die Küken trocken seien, fliege die Ente zum Boden und locke die Kleinen zum Gewässer. Wie kleine Federbälle plumpsen die Nestflüchter dann aus teilweise 10 bis 15 Meter Höhe auf den Boden. Das überleben in der Natur die meisten – einen Sturz aus der gleichen Höhe auf Beton dagegen nicht. Deshalb startet der Naturschutzbund jetzt eine geniale Aktion: „Denk mit, wenn Enten zu kurz denken“, heißt die Initiative, mit der Berliner Bürger aufgerufen werden, die Bürgersteige zu polstern. „Meist reicht schon ein Futon auf dem Gehweg“, schlägt Dressler vor. „Und wer ganz lieb sein will, legt eine Daunendecke vor die Haustür und gibt der Ente auf dem Balkon dann einen Schubs.“

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