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Alles geht, Leo bleibt

MÜNCHEN dpa ■ Leo Kirch soll seinem angeschlagenen Konzern als hoch bezahlter Berater erhalten bleiben. Ein entsprechender Vertrag für den 75-Jährigen werde derzeit vorbereitet, schrieb die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf einen der beiden neuen Geschäftsführer der insolventen Kerngesellschaft Kirch Media, Hans-Joachim Ziems. Im Umfeld des Medienkonzerns sei bereits von mehreren Millionen Euro Honorar die Rede, berichtete die Zeitung weiter. Ziems zufolge sei Kirch daran interessiert, dass sein Lebenswerk gerettet werde. Die neue Geschäftsführung wolle ihrerseits nicht auf Kirchs Expertise verzichten. Unterdessen wollen die vier Hauptgläubigerbanken des Medienunternehmens den 40-prozentigen Kirch-Anteil am Axel Springer Verlag größtenteils an die Börse bringen. 35 Prozent der Anteile an dem Verlag sollten auf dem Aktienmarkt gehandelt werden, berichtet der Spiegel. Die restlichen 5 Prozent solle Friede Springer erhalten. Die Verlegerwitwe sagte in einem dpa-Gespräch, sie könne sich eine Aufstockung ihres Anteils um „ein paar Prozent“ gut vorstellen. Einen Einstieg der Essener WAZ-Gruppe bei Springer schloss die Verlegerin kategorisch aus. Ausdrücklich wehrte sie sich gegen den in der Öffentlichkeit geäußerten Vorwurf, ihr Verlag habe den Stein ins Rollen gebracht, der zum Insolvenzantrag von KirchMedia führte. Der Vorstandsvorsitzende des Verlages, Mathias Döpfner, hatte im Januar auf der Erfüllung der Option bestanden, eine Beteiligung an ProSiebenSat.1 für rund 770 Millionen Euro an die KirchGruppe zurückzuverkaufen.

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