: unten im fluss
Hamburgs Hafenwirtschaft ist gern grundlos glücklich
Die Zeiten wandeln sich schnell. Die Fahrrine sei jetzt so tief, „dass sie modernsten und höchsten Ansprüchen genügt“, sprach Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt, und sowohl Bürgermeister Ortwin Runde als auch Wirtschaftssenator Thomas Mirow freuten sich über das 260 Millionen Mark teure Projekt. So geschehen am 14. 12. 1999, als die zum bislang dritten Mal frisch ausgebaggerte Elbe für den Verkehr freigegeben wurde. Nun walten alle drei Sozialdemokraten nicht mehr ihrer Ämter, und der Fluss ist angeblich immer noch zu seicht. Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 12,80 Meter dürfen seitdem Hamburgs Hafen anlaufen, wann immer sie möchten; bei auflaufendem Wasser auch die ganz großen Pötte mit etwa 7000 Containern (TEU), die voll beladen einen Tiefgang bis zu 15,10 Meter erreichen. Dieses „Tidefenster“ wollen Reedereien, Hafenwirtschaft und Handelskammer nun beseitigen.
Erst die nächste Generation von Frachtern mit bis zu 12.000 TEU würde eine erneute Vertiefung erforderlich machen, sagte Mirow damals. Weil diese aber rund um den Globus eh nur sehr wenige Häfen anlaufen könnten, sei die Wirtschaftlichkeit solcher Riesen arg zu bezweifeln. In der Planung ist bislang auch noch kein einziges Schiff dieser Größenordnung. Nach Designstudien des Germanischen Lloyd hingegen gibt es bereits 15.000-TEU-Frachter von 400 Meter Länge, die dennoch lediglich 14 Meter tief im Wasser liegen: Die nächste Generation, so der Lloyd, werde breiter, nicht tiefer. SMV
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