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Die Zeitung La Liberté de l’Est aus Épinal schreibt über das neue Video mit Ussama Bin Laden: Es ist völlig gleich, ob diese Bilder im März aufgenommen wurden oder ob sie auf Ende vergangenen Jahres zurückgehen. Was zählt, ist, dass dem Anführer der al-Qaida eine symbolische Rückkehr gelungen ist, um seinen Getreuen, die über den ganzen Globus verstreut sind, ein Zeichen zu geben. Bin Laden bewahrt einen unglaublichen Einfluss. Tot oder lebendig ist er imstande, großen Schaden anzurichten.

Die katholische Tageszeitung La Croix aus Paris kritisiert die Vielzahl von Kandidaten für die Parlamentswahlen: Ein neuer Rekord wurde aufgestellt, 32 Prozent mehr Kandidaten als 1997, im Durchschnitt etwa 14 Kandidaten pro Wahlkreis. In einigen Städten werden die Bürger zwischen mehr als 20 Kandidaten zu wählen haben. Diese Fülle hat den Nachteil drohender Zersplitterung der Stimmen, als hätten die großen Parteien die Botschaft der ersten Runde der Präsidentenwahl nicht begriffen.

Zu Äußerungen von Kanzlerkandidat Stoiber über die EU-Erweiterung meint die Financial Times aus London: Stoiber ist ein Mann der offenen Worte. Er will eine klare Alternative zu den Sozialdemokraten bieten. Das alles ist lobenswert. Er nimmt damit Kritikern den Wind aus den Segeln, die keine Unterschiede mehr zwischen den großen Parteien sehen. Aber Stoiber muss auch unter Beweis stellen, dass er den nötigen internationalen Instinkt und genügend Diplomatie an den Tag legen kann, um den Spitzenjob zu machen.

Die Pariser Zeitung Le Monde schreibt über die Erlangung der Unabhängigkeit Osttimors: Osttimor hat das Glück, über eine Gruppe von politischen Führern zu verfügen, welche die Fehler der Vergangenheit verhindern wollen. Sie setzen auf Meinungsvielfalt, auf nationale Versöhnung, Öffnung und Zusammenarbeit mit den Nachbarn. Damit sich das umsetzen lässt, müssen diese Politiker dauerhaft von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden. Die UNO hat das verstanden und lässt Beobachter vor Ort.

Zu den spanisch-britischen Verhandlungen über die Zukunft Gibraltars meint die Times aus London: Die Verhandlungen sind in eine Sackgasse geraten, weil Spanien es sich anders überlegt hat. Es ist leicht, alle Spanier hinter dem Thema Gibraltar zu vereinen. Für Ministerpräsident José María Aznar ist es ein wunderbares Thema, um seinen Patriotismus unter Beweis zu stellen. Spanien zögert auch bei einem Referendum, weil baskische Separatisten darin einen Präzedenzfall sehen könnten.