: Doppelgänger/Stellvertreter
Von Che bis Onanie: Figürliche Darstellungen aus Wachs am Ende des 20. Jahrhunderts
Das Kolbe-Museum gilt nicht gerade als Hort für zeitgenössische Kunst. Umso größer ist die Überraschung, betritt man zurzeit die ehemaligen Wohn- und Atelierräume des deutschen Bildhauers. Von alten Bekannten wie der „Che“-Skulptur von Gavin Turk über die erst einmalig zur Schau gestellte Arbeit „Monsters of Grace“ von Robert Wilson (aus der Sammlung der Nationalgalerie) bis hin zu jungen Künstlerinnen wie Iris Schieferstein, Beate Gänssle oder Anne Schneider zeigen 30 KünstlerInnen ihre Perspektive vom Menschen. Das verbindende Moment ist das Material: Wachs. Jessica Ullrich, wissenschaftliche Volontärin des Museums, kuratiert hier ihre zweite Ausstellung. Noch im Dezember waren für diese Periode eigentlich Arbeiten der Fotografin Candida Höfer geplant, die nun aber auf der documenta zu sehen sein werden. Die junge Kuratorin nutzte die Chance und setzt nun ihr Diplomthema anschaulich um. In einem kurzen Abriss wird die historische Entwicklung von Wachsarbeiten als medizinische, religiöse und künstlerische Modellarbeiten angeschnitten. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt aber klar im zeitgenössischen Spektrum. Umso erstaunlicher die Vielfalt international bedeutender und junger, überwiegend in Berlin agierender KünstlerInnen sowie das nahezu durchgängig hohe Niveau der Arbeiten.
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