: was macht eigentlich ... der Dönermann?
Lernen
Jawoll-ja. Deutschland ist ein Land, indem nur sein kann, was beurkundet ist. Ein Tellerwäscher bleibt folglich ein Nichtsnutz, wenn seine Tätigkeit nicht durch den Deutschen Gaststätten- und Spüldiensteverband diplomiert wird. Und weil ja jeder von sich behaupten kann, er könnte Teller waschen, muss der Aspirant es unter den Obliegenheiten ebendieses Verbandes zuvor „von der Pike auf“ lernen. Da ist also geradeaus gedacht worden, wenn die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John nun erneut fordert, die Dönerherstellung müsse zum „Lehrberuf“ gemacht werden. Das würde ihrer Ansicht nach einen besseren Zugang für Ausländer zum Arbeitsmarkt ermöglichen. Denn, so empörte sich John jüngst bei einer Podiumsdiskussion, „da kann ja was nicht stimmen, wenn gesagt wird, dass 30 Prozent der Ausländer arbeitslos sind. Es gibt genug Arbeit.“ Jawoll-ja. Und weil da so viele ungenormt herumwurschteln, fordern wir vom Deutschen Handwerk endlich den Innungsbrief für Rosenverkäufer, Scheibenwischer und Haschdealer. AW
FOTO: ARCHIV
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