lokalkoloratur:
Genau hinschauen, liebe norddeutsche CalvinistInnen: So sieht ein Katholik aus, ein Redaktionskatholik sozusagen. Das muss man denen in Hamburg und umzu ja mal mitteilen, schließlich ist der Norden das, was wir Normalgläubige so gern als Diaspora bezeichnen, als Gottes Streusandbüchse. Kein Karneval, kein Mariä Himmelfahrt, kein Allerheiligen, kein „Jeder Jeck ist anders“, kein „Trink, trink, Brüderchen, trink“, kein sonntagmorgenumachtuhrfrühmessestattausschlafen, kein Herrgottswinkel, keine Lüftlmalerei, kein Papamobil. Stattdessen grauer norddeutscher Himmel, Schwere, Selbstmordstimmung, Arbeitsethik und Askese, Pastoren mit lila Tüchern. Es besteht Hoffnung: Laut Statistik des Erzbistums ist die Zahl der KatholikInnen in Hamburg im Vorjahr leicht angestiegen. 404.734 Rechtgläubige leben nun in Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein, das sind 529 lebensfrohe, tolerante, weitherzige Menschen mehr als im Jahr 2000. Ein letzter Hinweis: Als guter Katholik schickt man selbstverständlich ein Stoßgebet nach oben, auf dass Italien, Spanien oder Brasilien Fußball-Weltmeister werden. Polen und Irland gehen ja nicht mehr. AHA
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