piwik no script img

Warnung vor „Festung Europa“

BERLIN epd ■ Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland hat davor gewarnt, Europa vor schutzbedürftigen Flüchtlingen abzuschotten. Beim EU-Gipfel in Sevilla am 21. und 22. Juni zur Flüchtlingspolitik dürften die Maßnahmen gegen illegale Migranten nicht undifferenziert auf alle Flüchtlinge übertragen werden, erklärte der Flüchtlingsdienst gestern in Berlin. Die Jesuiten-Flüchtlingshelfer kritisierten die Forderung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), auch Herkunfts- und Transitländer von Flüchtlingen mit Sanktionen zu belegen, wenn diese illegale Einwanderer in die EU nicht aufhalten oder zurücknehmen. Wie Flüchtlingen Schutz gewährt werden könne, werde hingegen gar nicht mehr überlegt. „Europa ist dabei, eine große humanitäre Tradition zu verraten“, sagte Jörg Alt vom Flüchtlingsdienst. Die Organisation forderte zudem, die Qualität der Asylverfahren in Deutschland zu verbessern. Eine obligatorische Verfahrensberatung für Asylbewerber sei ebenso notwendig wie die Vorbereitung von Traumatisierten auf ihre Anhörung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen