Seleção macht blau

Brasilien stimmt sich mit forschen Tönen auf das Match gegen England ein, muss aber die falschen Trikots tragen

BERLIN taz ■ Für David Beckham erfüllt sich ein Kindheitstraum, Ronaldo spricht von einem vorgezogenen Endspiel. Keine Frage: Der Viertelfinal-Knaller zwischen England und Brasilien bewegt die Gemüter. Verbal stimmt sich vor allem die Seleção schon seit Tagen auf den Anpfiff in Shizuoka (8.30 Uhr) ein. „England macht uns keine Sorgen“, erklärte etwa Ronaldinho.

Dagegen schlägt man im englischen Lager moderate Töne an. So betonte Paul Scholes: „Brasilien ist Favorit.“ Der Mittelfeldakteur klagte zuletzt über Probleme am Knöchel und musste wie Stürmer Michael Owen (Leiste) mit dem Training aussetzen. Sven-Göran Eriksson rechnet aber fest mit einem Einsatz der Jungstars: „Wir sind ziemlich sicher, dass sie fit sein werden.“

Die WM-Statistik spricht für Brasilien. Bei den bisherigen Begegnungen von 1958 (0:0), 1962 (3:1) und 1970 (1:0) verließen die Südamerikaner nie als Verlierer den Platz. Die Medien im Fußball-Mutterland setzten indessen auf Psychologie: Ihr Team darf durch die Spielansetzung in weißen Trikots antreten, während die Brasilianer auf blaue Jerseys umsteigen müssen.