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Paten gesucht

„Booster Club“ in Steilshoop: Unternehmen sollen Ausbildungsplätze im Zweiten Arbeitsmarkt sponsorn

Jährlich verlassen etwa 4000 Schüler die Hamburger Hauptschulen. Ein Viertel von ihnen ohne Abschluss. Und von den anderen drei Vierteln finden nur etwa zehn Prozent direkt einen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen. Um alle anderen kümmert sich der Zweite Arbeitsmarkt, qualifiziert und beschäftigt sie für bessere Chancen auf eine Ausbildung. Das Problem: Es fehlt an ausreichenden öffentlichen Angeboten für die große Nachfrage. Deshalb appelliert der Beschäftigungsträger Abakus jetzt an die Wirtschaft, Ausbildungsplätze im Zweiten Arbeitsmarkt zu sponsorn.

In dem einst von der Stadtentwicklungsbehörde eingerichteten Werkhof Reno in Steilshoop hat Abakus seit Mitte der neunziger Jahre insgesamt 20 Jugendliche zum Tischler und Maler ausgebildet. Heute beschäftigt der Träger dort nur noch junge Sozialhilfeempfänger und ABM-Kräfte, die zehn Ausbildungsplätze sind verwaist. Denn das Geld, das früher aus dem Europäischen Sozialfonds kam, setzt die Stadt inzwischen für andere Dinge ein. Deshalb hat der Träger den „Booster Club“ gegründet. Darin sollen Unternehmen Patenschaften für die Auszubildenden übernehmen und drei Jahre lang deren Ausbildungsförderung bezahlen, pro Jahr 9.200 Euro.

Zwei Sponsoren hat Abakus bereits über direkte Kontakte gewonnen. Um die restlichen acht Plätze zu finanzieren, beginnt in den nächsten Tagen die Plakatkampagne „Hamburgs Unternehmen gehen stiften“. Als Schirmleute haben sich Hamburgs Drag Queen Olivia Jones und Max von Garnier, Kapitän des Footballclubs Blue Devils, zur Verfügung gestellt. Die Blue Devils haben bereits den Erlös des Charity Bowls für die Abakus-Azubis gespendet. Und am 28. August ist in Steilshoop ein großes Sommerfest geplant. SAN

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