unterm strich:
In einer Galerie in Belgrad sind drei von vier berühmten Gemälden aufgetaucht, die einst in der Schweiz verschwunden sind. Bei den Bildern, die vor fünf Jahren aus der Zürcher Galerie Koller gestohlen wurden, handelt es sich um Werke von Marc Chagall, Alexej von Jawlensky, Renoir und Louis Valtat. Drei davon sind jetzt wieder in der Schweiz eingetroffen, meldet die Kantonspolizei Zürich, nur von Chagalls Bild „Bouc Musicien“ fehlt noch jede Spur. Auf welchen Wegen die Gemälde nach Belgrad gelangt sind, ist unklar. Das Gerücht, wonach sie im Besitz des Milošević-Clans gewesen sein sollen, wollten die dortigen Behörden allerdings nicht bestätigten.
Ein anderer Kunsttransfer scheitert an den tschechischen Behörden: Sie verweigern Bildern von Picasso, Gaugin und Renoir, die für eine Ausstellung nach Paris ausgeliehen werden sollten, die Ausfuhr. Denn einst waren die Bilder vom damaligen Regime dem Prager Sammler Vincenc Kramar weit unter Wert abgekauft worden. Der tschechische Kulturminister Pavel Dostal fürchtet deshalb nun, Nachkommen Kramars könnten die Gemälde im Ausland beschlagnahmen lassen. Oder meldet sich hier nur ein schlechtes Gewissen zu Wort?
Der niederländische Erzähler Leon de Winter erhält den diesjährigen Literaturpreis der Welt. Mit dem Preis erinnert die Tageszeitung aus dem kriselnden Springer-Konzern (Hallo, Nachbar!) an Willy Haas, der 1925 die Literarische Welt gründete. Gerade ist in den Niederlanden de Winters jüngster Roman „God’s Gym“ erschienen. Die Jury ehrt den Schriftsteller, zu dessen bekanntesten Werken die Romane „Hoffmanns Hunger“, „SuperTex“, „Sokolows Universum“ und „Leo Kaplan“ zählen, ausdrücklich für sein Gesamtwerk.
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