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unterm strich

Am Mittwoch wurde der offizielle Autopsiebericht zum Tod der Sängerin Aaliyah veröffentlicht, die im vergangenen Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Der Bericht der US-Behörden bestätigt, was als Gerücht kursierte und bereits als Gewissheit galt: Der Pilot soll vor dem Flug Kokain und Alkohol konsumiert haben. Außerdem sei das Flugzeug, mit acht Passagieren plus dem Piloten, eindeutig überladen gewesen, und mit der Wartung hatte man es offenbar auch nicht so genau genommen. Die Eltern des tödlich verunglückten R-’n-’B-Idols sind bereits dabei, die Plattenfirma Virgin auf Schadensersatz zu verklagen, weil diese ihrer Fürsorgepflicht nicht nachgekommen sei, außerdem haben sie die Fluggesellschaft und verschiedene Videoproduktionsfirmen verklagt. Aaliyah hatte auf den Bahamas ein Musikvideo gedreht, bevor sie in das Flugzeug gestiegen war.

Ihren Namen kennen heute nur wenige, aber Julia Tardy-Marcus, Ausdruckstänzerin, Übersetzerin und Journalistin, hat in ihrem Leben viel bewegt. Am 17. Juli starb sie im Alter von 96 Jahren in Paris. Als junge Schweizerin kam sie zu Mary Wigman nach Dresden, um dann mit politischen Grotesk-Tänzen in das „Kabarett der Komiker“ nach Berlin weiterzuziehen. Der Nationalsozialismus beendete ihre Tänzerinnenkarriere in Deutschland. In Paris überlebte sie in der Illegalität die Nazizeit, schrieb Tanzkritiken für die NZZ bis in die Neunzigerjahre und engagierte sich als Übersetzerin. Sie stiftete den Nelly-Sachs-Preis für Übersetzer und widmete ihrem Dichter Freund Robert Desnos, der in der Deportation umkam, ein Denkmal in ihrem Wohnort Massy bei Paris. Ihre biografischen Aufzeichnungen harren bis heute der Veröffentlichung.

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