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Die andere Art eine Ausstellung zu besuchen, funktioniert jetzt via Internet. Opulent gedeckte Tische, glänzendes Zinn, zartes Glas: Einen virtuellen Vorgeschmack auf die Ausstellung „Sinn und Sinnlichkeit – Das flämische Stillleben 1550–1680“, die in der Villa Hügel im kommenden Herbst eröffnet, ist ab sofort unter www.kgi.ruhr-uni-bochum.de/stillleben möglich. Entstanden ist die Seite am Bochumer Lehrstuhl für Kunstgeschichte. Ziel war eine zeitgemäße Präsentation zu der Ausstellung, die vom 1. September bis 8. Dezember in Essen gezeigt wird. Bei der Ausstellung zeigt die Kulturstiftung Ruhr zusammen mit dem Kunsthistorischen Museum Wien mehr als 110 der bedeutendsten Werke der Epoche von Brueghel und Rubens. Die Stillleben wurden großzügigerweise unter anderem vom Prado in Madrid, der Prager Nationalgalerie oder dem Rijksmuseum in Amsterdam zur Verfügung gestellt. Die Bilder behandeln vor allem Jagd-, Küchen- oder Marktszenen und zeigen gedeckte Tische, Naturstudien oder Blumenensembles.

Und noch mehr Kunst: Am 31. Oktober erhält die Künstlerin Isa Genzken in Köln den mit 100.000 Euro dotierten angesehenen Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig.

Isa Genzken, die 1948 in Bad Oldesloe geboren wurde und in Berlin und New York lebt, habe mit ihrem eigenständigen, vorwiegend skulpturalen Werk Einfluss auf jüngere Künstler ausgeübt, teilte ein Sprecher des Museums gestern mit. Der Hahn-Preis wird im Kölner Museum Ludwig von einer Ausstellung mit Werken Isa Genzkens begleitet. In dem Kölner Museum hatte sie im Frühjahr eine riesige, kubische Spiegelskulptur geschaffen, in der sich eine große Fotoarbeit von Wolfgang Tillmans spiegelte.

Claus Peymann bleibt Intendant des Berliner Ensembles. Er werde seinen Vertrag bis zum 31. Juli 2007 verlängern, teilte Berlins Kultursenator Thomas Flierl von der PDS gestern mit. Der Theaterchef hatte seine Vertragsverlängerung von einer „soliden Finanzierung“ seiner Bühne abhängig gemacht.

Das Berliner Ensemble werde auch im nächsten Jahr einen Landeszuschuss von 10,6 Millionen Euro erhalten, erklärte Flierl. Über die künftige Zusatzfinanzierung durch die Lottostiftung in Höhe von 2,8 Millionen Euro jährlich wird frühestens im September entschieden. Peymann hatte allerdings bereits im Vorfeld angekündigt, ab 2004 mit 0,77 Millionen Euro weniger Lottomitteln als bislang auszukommen. Jetzt muss nur noch der Lottobeirat die verbliebenen 2,03 Mio. rüberschieben, dann ist alles in Ordnung.