: Nur Moral intakt
Dem neu aufgestellten Team von Tennis Borussia verunglückt bei Optik Rathenow der Saisonstart
Mit dem Vizemeister der vergangenen Saison präsentierte sich Freitagabend im Mommsenstadion eine Mannschaft nach dem großen Umbruch: Neun Spieler hatten in der Sommerpause TeBe verlassen, zehn neue kamen, zudem ersetzte Peter Ränke den erfolgreichen Übungsleiter Claudio Offenberg. Gegen Optik Rathenow standen sechs Neuzugänge in der Anfangsformation, weshalb Abstimmungsprobleme in allen Mannschaftsteilen nicht überraschten.
Erstaunlicher war dagegen die fehlende Zielgenauigkeit der Berliner, die allein in Halbzeit eins drei gute Möglichkeiten versiebten. „Unser Chancengott ist noch im Urlaub“, bemerkte einer der Club-Verantwortlichen, und das auch nach der Pause. Als Stürmer Sebastian Radtke einen Kopfball an die Latte setzte, schlossen die bis dahin harmlosen und auf Defensive geeichten Rathenower den Konter erfolgreich zum 0:1 ab (56.). Sieben Minuten später jubelten die Gäste nach einer Ecke, wobei die „Veilchen“ dank mangelhafter Zuordnung tatkräftig halfen. „Das einzig Positive an diesem Spiel war, dass wir ein 0:2 aufgeholt und eine Niederlage verhindert haben“, unterstrich Trainer Ränke die intakte Moral seiner Akteure, die Neuzugang Shergo Biran zweimal (68., 80.) belohnte. Andreas Frickes Lattenkopfball (71.) verdeutlichte, dass der Westberliner Club drei Punkte trotz wenig erkennbaren Spielsystems verdient gehabt hätte.
Entsprechend mager fiel das Resümee von Fans und Verantwortlichen aus, zumal die Erwartungen hoch sind: Der Aufstieg in die Regionalliga, den der Viertligist in der vergangenen Spielzeit knapp verpasste, ist anvisiert. Da muss Coach Ränke hoffen, dass TeBes Chancengott bald aus den Ferien zurück ist.
MARCUS VOGT
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